Fritz Fend

.... Konstrukteur des Messerschmitt Kabinenrollers.

Der damals 26-jährige Flugzeugingenieur Fritz Fend aus Rosenheim wollte 1946 ein Fahrzeug für Kriegsversehrte bauen. Damals war die Produktion von Kraftfahrzeugen für Zivilpersonen aber noch durch die Militärregierung verboten, also baute Fend zunächst ein Tretmobil aus Fahrradteilen. Später stecke im Heck ein kleiner Motorradmotor. Mit der Zeit wurde das Fahrzeug verbessert: Es erhielt einen stärkeren Motor und ein Dach. Um Gewicht zu sparen, konstruierte Fend die Dachhaube in Art einer durchsichtigen Luftmatratze zum Aufblasen. Wegen schlechten Materials bewährte sich diese Idee nicht, dafür aber um so mehr der klappbare Einsteig und ebenso die Anordnung aller Bedienungselemente an einem Motorradlenker. Deswegen gab es keine Pedale, was für Invaliden natürlich wichtig war.  Zu haben war der "Fend Flitzer" mit 4,5-PS-Motor und einem Verbrauch von 2,8 Litern auf 100 km für nur 1285 DM.

Anfang der 50er Jahr traf Fend seinen alten Arbeitgeber Williy Messerschmitt, der sich sehr für das kleine Auto interessierte. Messerschmitt wusste, was er von Fend zu halten hatte - war er doch wesentlich an der Konstruktion des ersten Düsenjägers der Welt, der Me-262, beteiligt. In der Nachkriegszeit war den Deutschen die Produktion von Flugzeugen verboten. Die Messer-schmitt-Werke in Regensburg lagen still und deshalb wurde dort nach einem neuen Produkt gesucht. Mit einem Einsitzer war aber auf dem Markt kein Geschäft zu machen, also wurde der Flitzer umkonstruiert. Auf einem Rohrrahmen saß eine Stahlblechkaros-serie mit Plexiglashaube, die seitlich aufzuklappen war - wie bei einem Flugzeug. Die zwei mitfahrenden Personen saßen hinter-einander wie in einem Jagdflieger. Anstelle eines Lenkrades hatte das Fahrzeug ein steuerknüppelähnliches Gerät. Angetrieben wurde es von einem luftgekühlten 2-Takt-Motor mit 10 PS von Fichtel & Sachs und zwar vor dem Hinterrad. Das reichte für ca. 100 km/h. Für dieses Fahrzeug bürgerte sich schnell der Name "Kabinenroller" ein. Die Preise lagen - je nach Ausstattung - zwischen 2.100 und 2.500 DM. Bei Messerschmitt wurden ungefähr 40.000 Karos gefertig, Fend baute noch einmal 25.000 in eigener Regie.
Fritz Fendt ist im Jahr 2000 im Alter von 80 Jahren gestorben.

verändert nach: Hans Walter Hütter, 2008 Quelle